Leserbrief Reinhard Otten vom 5.10.2023

Beim Zukunftsfest der ÖDP wurden viele Ideen zu einem nachhaltigeren und gleichzeitig besseren Leben vorgestellt, unter anderem auch zum Thema Wohnen. Leider wurde eine meiner Aussagen nicht ganz richtig wiedergegeben.

So berichten die beiden Redakteure über einen meiner Vorschläge, dass sich eine Familie mit einem älteren Paar, das im gleichen Haus wohnt, den Kühlschrank teilen könne. Sowas ist vielleicht mit der Kühltruhe im Keller denkbar, bei einem Kühlschrank, der in der Regel in der Küche und damit im Privatbereich steht, ist so ein Szenario aber wohl eher weltfremd. Bei meinem Vorschlag ging es eher um die Grundidee dahinter: Millionen älterer Paare oder sogar Einzelpersonen leben häufig alleine in großen Einfamilienhäusern, weil die Kinder weggezogen sind. Angesichts knappen und teuren Wohnraums könnte man statt des fragwürdigen Baus hunderttausender neuer Wohnungen, der mit weiterem CO2-Ausstoß und Flächenversiegelung verbunden ist, durch entsprechende Förderung dafür sorgen, dass Häuser älterer Leute so saniert werden, dass dort zwei separate Wohnbereiche entstehen. Im barrierefreien Erdgeschoss könnten weiterhin die älteren Leute leben, während im ersten Stock ein junges Paar oder eine junge Familie einzieht.

Natürlich geht das mit gewissen Umstellungen und räumlichen Einschränkungen einher, aber dennoch könnte insgesamt ein besseres Leben für alle Beteiligten daraus entstehen: Die jungen Leute könnten hin und wieder bei Besorgungen oder Digitalisierungs-Themen helfen und freuen sich andererseits, dass es nun Ersatz-Großeltern gibt, die den Kindern mal etwas vorlesen oder ihnen die Natur im Garten erklären. Das muss nicht, kann aber funktionieren. Geld sparen würden auf jeden Fall alle. Und wenn dann obendrein eine Kühltruhe im Keller für alle Hausbewohner reicht, hat die Umwelt zusätzlich gewonnen.