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Pressemitteilung

Bereit für den Salsa mit Angela Merkel

Quelle: Stattzeitung Ingolstadt

(ma) „Der Ärger über die Politik sitzt wahnsinnig tief.“ Eine Erkenntnis, die ödp Bundesvorsitzender Sebastian Frankenberger bei seiner Tour „Radeln für Bayern“ gewonnen hat. Mit dem Fahrrad durchquert er derzeit alle bayerischen Stimmbezirke, zuletzt war Zwischenstopp in Eichstätt, wo er Parteikollegen und Interessierte als „bischöflicher Hofrat“ durch die Stadt führte. Der Passauer, der u.a. eine kleine Firma für Kostümtheater-Stadtführungen betreibt, radelt am Montag von Eichstätt nach Neuburg, dann nach Ingolstadt. Auf der Schanz hätte Frankenberger gerne mit Angela Merkel Salsa getanzt. Das und mehr im Interview irgendwo bei Kilometer 3500.

Das sind ja "Tour de France artige" Verhältnisse. Aber es sind bei Ihnen keine Dopingmittel im Spiel?Bei uns ist Doping verboten, in jeglicher Form, also weder Konzernspenden an die Partei noch Sponsoring. Unser ganzes Tourequipment haben wir selbst bezahlt, weil es uns wichtig ist, dass wir unabhängig von der Wirtschaft sind. Das einzige Doping sind ganz viele nette Biobauern, Wirtshäuser, die uns einladen und ein Riesen Büffet aufbauen. Bayern ist so gastfreundlich. Wir sind auf der Tour schon dreimal von Wirten eingeladen worden, weil die gesagt haben, sie fänden die Nichtraucherschutzgeschichte Klasse. Kommt doch mit eurer ganzen Crew, wir laden euch ein.

Haben Sie wegen des Nichtraucherschutzgesetzes noch mit Anfeindungen zu kämpfen?Überhaupt nicht. Wir hatten auf der Tour nur positive Rückmeldungen, wo uns die Leute Danke gesagt haben. Das ist richtig schön.

Die „Verwandtenaffäre“ im Landtag, Diskussionen um Honorare oder Verbindungen von Politikern zu Lobbyisten – das müsste Ihrer Partei doch entgegen kommen?Eigentlich schon. Weil wir als einzige Partei Wirtschaft und Politik strikt trennen. Wir sagen sogar, dass Abgeordnete, die in einem Parlament sitzen, nicht in einem Aufsichtsrat von Konzernen sitzen dürfen. Aber ich fahre ja durch Bayern, um mir die Anliegen der Bürger anzuhören und frage auch immer, was die Leute von der Politik erwarten. Und 65 Prozent sagen erstmal: ihr seid doch genau wie alle anderen. Die Frustration der Menschen ist so hoch, dass sie alle in einen Topf stecken. Dann die Menschen zu überzeugen, dass wir versuchen, unsere Werte auch zu leben, einen Mindestlohn zu fordern, der wir selber leben, familiengerechte Mitarbeiterlöhne zu fordern, die wir auch selbst bezahlen – ich brauche da so lange, um das den Leuten klar zu machen. Da merkt man schon, der Ärger sitzt wahnsinnig tief.

Warum tun Sie sich diese Wahlkampftour auf dem Fahrrad an? Ist das nicht noch eine Nummer härter, als ein Wahlkampf eh schon ist?Ich weiß nicht. Ansonsten hätte ich einen Wahlkampf gemacht, bei dem ich mit dem Auto von Termin zu Termin hetze. So bin ich entschleunigt unterwegs und lerne unser Bayern kennen. Ich habe es vorher schon gut gekannt, lerne es aber doch ganz anders kennen. Ich habe Zeit für persönliche Gespräche. Es war eine große Horizonterweiterung für mich. Von Bio-Anlagen bis mittelständischen Betrieben bis zum Großkonzernen haben wir alles besucht, wir waren in so vielen Pflegeheimen und haben uns die Probleme der Menschen angehört. Ich habe so viele tolle Kirchen und Burgen gesehen. Ganz ehrlich: das macht Spaß! Das Wetter war in den letzten Wochen ein Traum, nur in Schwaben, liebe Allgäuer, da hat es sieben Tage geregnet bei elf Grad. Da muss ich nochmal wieder kommen.

Und aktuell haben Sie das Altmühltal durch radelt...Das Altmühltal ist ein Traum. Ihr lebt in einer der schönsten Gegenden Deutschlands. So beschaulich, unberührt mit vielen Burgen, die wir auf der Strecke gesehen haben. Und Eichstätt selber ist einfach herrlich. Angeschaut haben wir uns ein Plus-Energiehaus in Pfünz, das Ludwig Bauer von den Grünen gebaut hat. Es ist nicht nur energetisch sinnvoll gebaut, sondern die Baustoffe kann man wieder verwerten, es entsteht auch kein Müllberg. Wir haben am Montag das Thema Müll auf der Tour, wo wir uns die Sandwaschanlage in Wellheim-Hard anschauen. Anschließend geht es nach Neuburg. Auf der Tour lerne ich die verschiedensten Bereiche kennen, wir waren auch schon bei einem Fertighaushersteller, die sogar eine Energiespeicherung für 24-Stunden eingebaut haben. Es gibt so viele Projekte in Bayern, die gut laufen, man müsste den Bürgen nur mehr Möglichkeiten gegen, sie auch umsetzen zu können. Man darf den Leuten keine Steine in den Weg legen.

Am Dienstag sind Sie in Ingolstadt. Einen Tag vorher war Kanzlerin Angela Merkel in Ingolstadt. Warum sollte man Ihnen zuhören und nicht Frau Merkel? Die JU wollte ja ursprünglich, dass Frau Merkel in Ingolsadt einen Salsa tanzt, damit es ein bisschen spaßiger zugeht. Ich habe dann gleich nach Ingolstadt geschrieben und er JU angeboten, ich stehe als Salstänzer bereit. Ich bin leidenschaftlicher Tänzer und würde gerne mit Frau Merkel tanzen. Aber jetzt wird es doch bloß eine klassische Wahlkampfrede. Bei uns läuft Wahlkampf so, dass ich da stehe und frage, was ist denn Ihr Anliegen. Wer zu uns kommt, der darf sein Anliegen loswerden und ich würde wirklich gerne mit ihm unser Programm diskutieren.

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