Pressemitteilung
Bericht vom Vortrag "Nachhaltigkeitsziele der UN und Artenvielfalt" von Wolfgang Brauner
Zum Vortrag „Wie lassen sich die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen erfolgreich umsetzen? - Schwerpunkt Artenvielfalt“ hatte der Kreisverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) eingeladen.
In seiner Begrüßung zeigte sich Kreisvorsitzender Klaus Loderer besorgt über die zunehmende Spaltung der Gesellschaft durch das Thema Coronaimpfung. „Auch in der ÖDP gibt es Impfbefürworter und Impfgegner“, so Loderer. Die ÖDP respektiere beide Sichtweisen. So stehe in ihrem Programm: „Impfen ist solidarisch!“, aber auch: „Die Einführung einer Impflicht ist abzulehnen!“. Die ÖDP lehne auch Maßnahmen ab, die indirekt zu einem Impfzwang führen. „Nur gemeinsam können wir die Probleme unserer Zeit lösen! Die Pandemie darf aber nicht die drängendsten Probleme vergessen lassen: Artensterben und Klimawandel!“
Daran knüpfte der Vortrag von Wolfgang Brauner nahtlos an: Die Klimakrise sei in aller Munde, jedoch sei im Bereich Artensterben und Stickstoffanreicherung die Belastungsgrenze schon längst überschritten. Anschaulich stellte der Köschinger Ursachen und Folgen des Klimawandels dar. So seien die reichsten 10% für 50% der CO2 Emissionen verantwortlich. Eine wenig thematisierte Folge des Klimawandels sei die zu erwartende Zunahme der Klimaflüchtlinge. Der Rückgang von Wiesen- und Waldbiotopen hat zu Artenverlust bei Pflanzen und allen Tierarten (60%), vor allem Insekten (90%) geführt. Die Wasserversorgung sei in weiten Teilen Deutschlands durch hohe Stickstoffbelastung gefährdet, verursacht vor allem durch die industrialisierte Landwirtschaft.
Im Anschluss erläuterte der Landschaftsarchitekt die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele, die sich die Vereinten Nationen in der Agenda 2030 zum Ziel gesetzt haben, darunter Bekämpfung von Armut und Hunger, mehr Gerechtigkeit und Frieden und Schutz des Planeten. Zusammen mit den Umweltverbänden setze sich die ÖDP für einen Systemwandel ein: 1. Reduktion von Treibhausgasen auf Null und Ausbau von Erneuerbare Energien (Mobilität, Wärme, Strom) bis 2030 auf 100 Prozent. 2.Umstellung auf umweltfreundliche, barrierefreie und möglichst kostenlose Mobilität für alle. 3. Umstellung auf klimaverträgliche, natur-, tier- und umweltgerechte Landwirtschaft, sowie ein nachhaltiges Konsum- und Ernährungsverhalten in der Gesellschaft. 4. Erhalt von natürlichen Lebensräumen und der biologischen Vielfalt. Basierend auf „Klimawahl-Check.org“ zeigte Brauner, dass die ÖDP in den Bereichen Klimagerechtigkeit und Klimaziele, sowie Landwirtschaft und Artenvielfalt als einzige Partei alle Punkte erfüllt. „Das Ziel der ÖDP ist die Sicherung der Lebensgrundlagen für die Zukunft. Sie hat ein umfassendes Programm und einen Katalog mit konkreten Maßnahmen erarbeitet.“, so Brauner. Da sie keine Firmenspenden annehme, lasse sie sich nicht von Energiekonzernen und anderen Lobbyverbänden beeinflussen. „Die Grünen reichen im Bundestag nicht aus! Sie können nicht allein regieren. Es ist an der Zeit, dass eine Partei mit einem umfassenden ökologischen Programm, die konsequent und nicht käuflich ist, in den Bundestag einzieht. Wer Veränderung will, muss Veränderung wählen!“
Im zweiten Teil des Vortrags zeigte Brauner mit vielen Bildern auf, wie sich Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt praktisch umsetzen lassen z.B.: Durch naturnahe Hecken, Fassadenbegrünungen oder Morschholzstapeln. Es wurde deutlich, dass „mehr Natur“ viel zu Gesundheit und Entspannung beitragen kann. Durch kleine Biotope könnten Industriegebiete zu Lebensräumen werden, in denen sich die Mitarbeiter in den Pausen echt erholen können. Auch Kommunen müssten ihren Beitrag leisten: Schutz von artenreichen Wiesen und Biotopen, Reduzierung des Flächenverbrauchs und Schaffung von Ausgleichsflächen seien genauso wichtig wie die Entwicklung von Biodiversitätsstrategien und deren Integration in Bauleitplänen, sowie die Schulung der Mitarbeiter des Bauhofs. Brauner gelang es, eine Vision zu schaffen, wie sich die Lebensräume von Pflanzen und Tieren in unsere Arbeits- und Wohnwelt integrieren lassen. Dies verbessert auch die Lebensqualität der Menschen!
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine offene Diskussion.