Pressemitteilung
Prävention chronischer Krankheiten durch gesunde Ernährung
Vortrag von Dr. Martin Gailhofer vom 13.09.2013
Zum Vortrag „Lebensqualität und Gesundheit durch sinnvolle Nahrung“ von Dr. Martin Gailhofer aus Pfünz hatte der Kreisverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) Eichstätt ins Wirtshaus "Zum Gutmann" eingeladen. Vor vollem Saal (ca. 120 Personen) wies Kreisvorsitzender Klaus Loderer in seiner Begrüßung auf den Zusammenhang zwischen gesunder Ernährung und politischen Entscheidungen hin. „Gesunde Ernährung ist nur möglich, wenn unsere Landwirtschaft gentechnikfrei bleibt, ökologischer Anbau gefördert wird und unsere Böden nicht weiter mit Chemikalien verseucht werden“, so Loderer.
Zu Beginn wies Dr. Gailhofer darauf hin, dass die gestiegene Lebenserwartung in Deutschland auf den Rückgang der Kindersterblichkeit und eine deutliche Verlängerung der „Siechphase“ zurückzuführen sei. Die moderne Medizin sei in der Lage, selbst bei schweren Krankheiten das Lebensende hinauszuzögern. Um gesund alt zu werden, müsste der Einzelne aber selbst vorsorgen. Wesentlich dafür sei eine gesunde Ernährung, deren Grundzüge Dr. Gailhofer nachfolgend darlegte: Vollkornprodukte, vor allem im Verbund mit ballaststoffhaltigen Nahrungsmitteln oder Fett, werden nur langsam im Darm in Zucker zerlegt und resorbiert. Weißmehl und Zucker dagegen sorgen für einen schnellen Anstieg des Blutzuckers. Es wird Insulin ausgeschüttet und der Zucker schnell in Zellen gezwungen, die zu diesem Zeitpunkt keinen Zucker benötigen. Dieser überschüssige Zucker kann die Zellkraftwerke schädigen. Am stärksten Insulin freisetzend (und damit krankheitsfördernd) ist die Kombination schnell verfügbarer Kohlehydrate (Weißmehl, Zucker) mit Tiereiweiß. Beispiele: Schnitzel mit Pommes, Cornflakes mit Milch, gesüßtes Müsli mit Milch und/oder Rosinen, Hamburger, Leberkäs-Semmel, Fruchtjogurt.
Außerdem wird überschüssiger Zucker in Fett umgewandelt, dadurch kommt es zu Übergewicht. Fettgewebe produziert Entzündungsbotenstoffe und fördert damit alle chronisch-entzündlichen und andere schwere Erkrankungen. Schnell verwertbare Stärke und Zucker (auch in Obst und Fruchtsäften enthalten) verursachen im Darm Gärung. Dabei entstehen hochgiftige Fuselalkohole, die unsere Leber belasten und unter hohem Energieaufwand entsorgt werden müssen. Gleichzeitig erzeugen die Gärungsbakterien Säure, die vom Körper aufgenommen wird. Da die Ausscheidungsfähigkeit von Säure über die Nieren begrenzt ist und mit zunehmendem Alter abnimmt, wird diese erst im Bindegewebe, später auch in Gelenkknorpeln und Bandscheiben abgelagert. Die Arthrose tritt immer früher auf, Bandscheibenvorfälle treten schon bei Jugendlichen auf. Letztendlich muss der Körper Calcium aus dem Knochen verwenden, um die Säure zu neutralisieren. Dies erklärt die starke Zunahme von Osteoporose.
Gekochtes, gegrilltes oder gebackenes biologisches Gemüse ist ideal, weil es dem Darm viele notwendige Ballaststoffe zuführt und gleichzeitig die Resorption von Kohlehydraten verlangsamt. Rohes (vor allem Blattsalat) ist schwerer verdaubar und führt – ebenso wie Zucker - leicht zu Gärung. Blattsalat oder Blattgemüse haben ohne intensive Sonnenbestrahlung einen hohen Gehalt an krebserzeugendem Nitrat, sollten also im Winter besser nicht verzehrt werden.
Konventionelle Nahrungsmittel bedeuten im Regelfall zusätzliche Giftzufuhr bei gleichzeitig reduziertem Gehalt an Spurenelementen, Mineralien und Pflanzenzusatzstoffen. Pflanzenzusatzstoffe aus biologisch erzeugtem Gemüse, Kräutern oder Beeren helfen dem Körper, Radikale abzufangen, reduzieren Entzündungen, helfen bei der Entgiftung und beim Bewältigen von Krankheiten. Auch Öle enthalten wichtige Zusatzstoffe (z.B. Lecithin), sollten also auch kalt gepresst und nicht raffiniert sein. Besonders reich an Vitaminen und Enzymen sind frisch erzeugte Sprossen.
Bei hohem Konsum von tierischem Eiweiß besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen (z.B. Prostata, Brust- und Dickdarmkrebs), aber auch Herz- und Kreislauferkrankungen und Demenz. Sinnvoll ist Fleisch- und Fischverzehr bis 1 x pro Woche. Wurst und Schweinefleisch sollte man generell vermeiden. Die Muskelfasern aus Fleisch und Fisch fördern im Darm Fäulnis und bewirken eine erhöhte Giftbelastung durch Ammoniak. Außerdem hat Fleisch durch die heutige Verwendung von Kraftfutter einen hohen Gehalt an Omega-6-Fettsäuren, die eine entzündungsfördernde Wirkung besitzen. Deutlich gesünder ist Eiweißzufuhr in Form von Tofu oder Quark und Käse von Tieren, die nur Grünfutter erhalten (Schaf, Ziege, Kühe mit Heufütterung); diese haben deutlich mehr entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren. Zusätzlich kommt es durch das Kraftfutter zu einer deutlich höheren Zufuhr von Giften: um 1kg Fleisch zu erzeugen, benötigt man 6 bis 8 kg Kraftfutter, das üblicherweise unter Verwendung von hochgiftigen „Pflanzenschutzmitteln“ hergestellt wurde. Importiertes Kraftfutter kommt im Regelfall von gentechnisch veränderten Pflanzen. Diese erzeugen entweder in der gesamten Pflanze Gifte gegen Fressfeinde, oder sie sind resistent gegen hochgiftige Herbizide (Unkrautvernichtungsmittel) und werden regelmäßig mit diesen Mitteln (z.B. Roundup) behandelt. Der Körper benötigt dringend Omega-3-Fettsäuren, die heute in der Nahrung fast nicht mehr vorhanden sind. Nur Leinöl hat einen sehr hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren (55-60%). Säuglinge kommen bereits mit einem Mangel an Omega-3-Fettsäuren auf die Welt, da die Mutter sie in der Schwangerschaft und auch in der Stillzeit nicht mehr zur Verfügung stellt. Ein Omega-3-Mangel fördert z.B. Entzündungen jeder Art, ist Mitursache von Einschränkungen der Hirnleistung (z.B. ADHS bei Kindern) und beschleunigt die Entstehung von Gefäßschäden.
In der anschließenden Diskussion ging Herr Dr. Martin Gailhofer auf Fragen aus dem Publikum ein. Landtagskandidat Willi Reinbold erläuterte, warum eine Stimme für die ÖDP nicht verloren sei. Selbst wenn die ÖDP nicht in den Landtag einzöge, werde sie durch jede Stimme gestärkt. Wichtig sei die Partei zu wählen von deren Inhalten man überzeugt sei!